Forschung für klimaneutrale Stahlproduktion

Bau einer innovativen Direktreduktions-Versuchsanlage bei thyssenkrupp Steel in Duisburg

Der März 2024 markiert den Beginn einer zukunftsweisenden Entwicklung in der Stahlindustrie: Am Standort Duisburg-Nord von thyssenkrupp Steel wird durch TS Elino aus Düren eine Direktreduktions-Versuchsanlage errichtet. Dieses Vorhaben, initiiert vom VDEh-Betriebsforschungsinstitut, zielt darauf ab, die wasserstoffbasierte, klimaneutrale Produktion von Roheisen zu erforschen und voranzutreiben. Mit einem Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro ist diese Anlage Teil des „Reallabore der Energiewende“-Projekts H2Stahl, unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.


Flexible Forschung mit dem Einsatz verschiedener Reduktionsgase

Die innovative Versuchsanlage, die mit einer beeindruckenden Höhe von etwa 40 Metern konzipiert ist, wird eine breite Palette von Direktreduktionsverfahren abdecken können. Dies ermöglicht eine flexible Forschung mit dem Einsatz verschiedener Reduktionsgase – darunter Wasserstoff, Erdgas sowie Mischgase, die bei der Stahlproduktion entstehen. Ihre Kapazität wird es erlauben, 100 kg Eisen pro Stunde direkt zu reduzieren. Eine besondere Eigenschaft der Anlage ist ihre Technologieoffenheit, die es ermöglicht, verschiedenste Einsatzmaterialien wie Pellets, Stückerz und Kreislaufstoffe zu verarbeiten. Die Versuchsanlage wird eng mit dem Carbon2Chem-Technikum vernetzt sein, um Synergien zu nutzen und Erkenntnisse optimal zu integrieren.
Für das VDEh-Betriebsforschungsinstitut, welches die Koordination des Projekts übernimmt und die Anlage betreiben wird, steht bereits Anfang 2026 der Start erster Versuchskampagnen auf dem Plan. Diese sollen dazu dienen, Betriebspunkte für die im Bau befindliche industrielle Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel zu optimieren und deren Integration in den Gesamtprozess eines Hüttenwerks zu simulieren. Ziel der Forschung ist es, neben der CO2-Ersparnis auch die Produktqualität, die Leistung der Anlage sowie Erkenntnisse zur Anlagensicherheit und zum Handling zu verbessern.
thyssenkrupp Steel, als einer der führenden Qualitätsflachstahlhersteller, verpflichtet sich mit diesem Projekt einer nachhaltigen Transformation der Stahlindustrie. Mit dem Ziel, bis 2030 den CO2-Ausstoß um mehr als 30 % zu reduzieren und bis spätestens 2045 eine vollständig klimaneutrale Stahlproduktion zu erreichen, setzt das Unternehmen auf innovative Technologien und die Nutzung von grünem Strom sowie Wasserstoff.
Das VDEh-Betriebsforschungsinstitut in Düsseldorf, bekannt für seine anwendungsnahe Forschung, unterstützt die Stahlindustrie bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Produktqualität, Kostenreduktion, CO2-Emissionen und Anlagenauslastung. In Zusammenarbeit mit der Industrie und der Politik begleitet das BFI die wissenschaftliche Erforschung und Implementierung von CO2-reduzierenden Technologien und trägt somit maßgeblich zur nachhaltigen Transformation der Stahlproduktion bei.

Foto: Erfolgreicher Start: Auftragsvergabe einer Direktreduktions-Versuchsanlage mit den Konsortialpartnern thyssenkrupp Steel, TS Elino und dem VDEh-Betriebsforschungsinstitut markiert den Beginn einer zukunftsweisenden Zusammenarbeit. (Foto:thyssenkrupp Steel)

Quelle: https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/newsroom/pressemitteilungen

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