Anwohner und Behörden im Dialog zum Thema Kometenplatz
Am 6. März kamen Anwohner, Polizei und Ordnungsamt im Hotel Haus Garden zusammen, um gemeinsam über die Sicherheitslage rund um den Kometenplatz zu diskutieren. Die von der CDU Duisburg-Walsum und der LG Walsum organisierte Veranstaltung bot den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, ihre Sorgen und Anregungen direkt mit den Verantwortlichen zu teilen. Mit Polizeipräsident Alexander Dierselhuis und Ordnungsdezernent Michael Rüscher standen dabei zwei zentrale Entscheidungsträger Rede und Antwort.
Kriminalitätsentwicklung: Positive Tendenzen mit Vorbehalt
Alexander Dierselhuis stellte aktuelle Kriminalitätszahlen vor, die einen leichten Rückgang der Delikte rund um den Kometenplatz verzeichnen. Dies sei zwar eine erfreuliche Entwicklung, doch der Polizeipräsident machte auch deutlich, dass kurzfristige Schwankungen zufälligen Faktoren unterliegen könnten, weshalb die Sicherheitslage weiterhin engmaschig beobachtet werden müsse.
Ein besonders heiß diskutiertes Thema war die Möglichkeit der Videoüberwachung. Während an anderen Orten in Duisburg, wie etwa an der Von-der-Mark-Straße in Meiderich, diese Form der polizeilichen Videobeobachtung bereits zum Einsatz kommt, sei dies für den Kometenplatz momentan nicht vorgesehen. Der Polizeipräsident betonte jedoch, dass sich diese Einschätzung ändern könnte, falls sich die Sicherheitslage erneut verschärfe. Er machte deutlich, dass neben technischer Überwachung auch eine verstärkte Polizeipräsenz eine entscheidende Rolle bei der Kriminalitätsbekämpfung spiele und die eingesetzten Mittel nach Sachlage ausgewählt werden müssten. Dazu werden 2025 auch erneut polizeiliche Anhalte- und Sichtkontrollen im Bereich des Kometenplatzes angeordnet.
Der Rosengarten als weiterer Brennpunkt
Neben dem Kometenplatz wurde auch der „Rosengarten“ am Grünen Ring als Problemzone thematisiert. Zwar seien dort körperliche Auseinandersetzungen eher selten, doch insbesondere Ruhestörungen und Verstöße gegen die öffentliche Ordnung, wie „Wildpinkeln“, sorgen für Unmut bei den Anwohnern. Auch dieser Bereich soll zukünftig verstärkt in den Fokus der Behörden rücken.
Neben den objektiven Kriminalitätszahlen spielte auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Anwohner eine zentrale Rolle in der Diskussion. Denn unabhängig von statistischen Entwicklungen sei es entscheidend, dass sich die Menschen in Walsum sicher fühlen. Ziel müsse es sein, sowohl die tatsächliche Kriminalität weiter zu reduzieren als auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu stärken.
Sorge um den Konsum von Lachgas durch Jugendliche
Im weiteren Austausch am Abend wurde verstärkt die Sorge um den Konsum von Lachgas durch Kinder und Jugendliche thematisiert. In Schulen und Parks werden immer häufiger die Behältnisse aufgefunden. Ratsfrau Sonja Dietl sagte zu, dieses Thema in der Ratsfraktion zu platzieren. Ein Blick auf andere Städte zeigt, dass es bereits Maßnahmen gegen dieses Problem gibt. So hat die Stadt Dortmund in ihrer letzten Ratssitzung ein Verkaufsverbot von Lachgas an minderjährige Personen beschlossen, um den zunehmenden Konsum einzudämmen. Diese Entwicklung könnte auch für Duisburg als Vorbild dienen und wurde von mehreren Teilnehmern als eine mögliche Maßnahme angeregt.
Die Veranstaltung zeigte, dass der direkte Austausch zwischen Behörden und Anwohner eine wesentliche Grundlage für eine effektive Sicherheitsstrategie bildet. Im Vergleich zu der ersten Zusammenkunft vor zwei Jahren, bei der die Diskussion teils sehr emotional geführt wurde, verlief der Dialog dieses Mal deutlich sachlicher. Zwar blieb die Dringlichkeit des Themas unbestritten, doch die konstruktive Atmosphäre ermöglichte eine zielgerichtete Debatte über mögliche Maßnahmen.
Foto: Alexander Dierselhuis, Michael Rüscher, Sonja Dietl und Thomas Paschke.