Stillstand bei wichtigen Zukunftsfragen in Walsum

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Walsum kam es zu deutlichen Spannungen zwischen den Fraktionen. Die CDU zeigte sich enttäuscht, dass ihre Anträge zur Verbesserung von Sicherheit, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven fast durchweg abgelehnt wurden – meist ohne Aussprache. Zustimmung fand lediglich ein CDU-Antrag für ein Pilotprojekt zu einer digitalen Infotafel.

Keine Verkehrsberuhigung

Besonders kritisch sehen die Christdemokraten die Ablehnung ihres Vorstoßes zur Verkehrssicherheit auf der Friedrich-Ebert-Straße und der Römerstraße. Geprüft werden sollte, ob Tempo-30-Abschnitte, stationäre Blitzer oder Lärmblitzer Abhilfe schaffen könnten. Trotz zahlreicher Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern – über die Autorennen auf den genannten Straßen – stimmte eine Mehrheit dagegen. „Dass selbst eine reine Prüfung möglicher Maßnahmen verhindert wird, ist für uns völlig unverständlich“, erklärt Sonja Dietl, Vorsitzende der CDU Walsum.
Auch der Antrag, die Präsenz des Ordnungsdienstes an bekannten Brennpunkten wie dem Kometenplatz oder dem Franz-Lenze-Platz zu verstärken, fand keine Unterstützung. CDU-Fraktionschef Björn Pollmer verweist auf regelmäßige Beschwerden über Belästigungen, Müll und Vandalismus und fordert sichtbare Präsenz, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.

Weitere CDU-Anträge abgelehnt

Ein weiterer Vorschlag, Bürgerinnen und Bürger über Patenschaften stärker in die Pflege von Baumscheiben einzubinden und das Stadtbild damit ökologisch aufzuwerten, scheiterte ebenfalls. Die SPD verwies auf bestehende Möglichkeiten, die nach Ansicht der CDU aber praktisch kaum genutzt werden.
Auch bei den Themen Jugend und Sport kam es zu Ablehnungen. Weder die Stärkung der mobilen Jugendarbeit noch die Idee eines zentralen Sportzentrums für Walsum fanden eine Mehrheit. „Mobile Jugendarbeit ist ein wirksames Mittel, um Konflikte zu entschärfen und Jugendlichen Perspektiven zu geben. Dass dieser Antrag – ebenfalls – ohne Diskussion abgelehnt wurde, ist enttäuschend“, so Sonja Dietl.
Darüber hinaus wurde der CDU-Antrag zu einer neuen Städtepartnerschaft abgelehnt. Dazu erklärt Elmar Klein: „Walsum verfügt über eine ausgeprägte und aktive Vereinsstruktur. Mit unserem Antrag wollten wir den Walsumern und Vereinen die Möglichkeit eines erweiterten Austauschs eröffnen.“

Einigkeit nur bei digitaler Infotafel

Einziger Konsenspunkt blieb das Projekt einer digitalen Infotafel. Ebenfalls ein CDU-Antrag. Für die Christdemokraten zwar sinnvoll, angesichts der abgelehnten Initiativen aber nachrangig. Man wolle die Anliegen der Menschen dennoch weiterverfolgen, betont Sonja Dietl: „Walsum braucht bessere Lösungen als reines Verwalten.“


Foto: KI-generiert

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