Bärenstummelaffen-Nachwuchs im Duisburger Zoo
Normalerweise ist unser Blick eher auf Berichtenswertes aus Walsum gerichtet, aber die Nachricht, die uns kürzlich aus dem Duisburger Zoo erreichte, ist so bemerkenswert, dass wir sie unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten wollen.
Beitrag zum Erhalt der bedrohten Primatenart
Im Duisburger Zoo herrscht große Freude über ein besonderes Ereignis: die Geburt eines Bärenstummelaffen-Weibchens namens Valentina am Valentinstag. Dieser freudige Anlass ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Primatenart. Valentina wächst unter der aufmerksamen Pflege ihrer Mutter Kess, die bereits erfahren im Großziehen von Nachwuchs ist, gesund und munter heran. Mit zunehmendem Alter erkundet Valentina ihre Umgebung immer aktiver und wagt sich zu ersten kleinen Entdeckungstouren.
Stabile Population der Bärenstummelaffen in Zoos aufbauen
Alexander Nolte, der zuständige Revierleiter, ist über Valentinas Entwicklung sehr erfreut. Er erläutert, dass der Fellfarbenwechsel von weiß zu schwarz, der ab dem vierten Monat beginnt, ein natürlicher Vorgang ist. Das weiße Fell der Jungtiere dient in der Wildnis als Schutzmechanismus, ermöglicht es den erwachsenen Tieren, ihren Nachwuchs in Gefahrensituationen schnell zu erkennen und in Sicherheit zu bringen – ein Phänomen, das Nolte als „Tantenverhalten“ bezeichnet.
Der Duisburger Zoo, der seit 1967 Bärenstummelaffen beherbergt und bislang 53 Jungtiere erfolgreich zur Welt gebracht hat, gilt als eines der führenden Zentren für die Pflege dieser Spezies weltweit. Jede Geburt wird als bedeutsamer Erfolg im Bestreben um den Artenerhalt gefeiert. Dr. Carolin Bunert, die Tierärztin und Kuratorin des Zoos, spielt eine Schlüsselrolle in dem europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das sich zum Ziel setzt, eine stabile Population der Bärenstummelaffen in Zoos aufzubauen. Valentina ist dabei von besonderer Bedeutung für das Zuchtprogramm, da sie eines der wenigen in den letzten Jahren in Europa geborenen Weibchen ist.
Neben den Bemühungen im Zoo engagiert sich Duisburg auch aktiv im Artenschutz der Bärenstummelaffen in ihren natürlichen Lebensräumen. In Zusammenarbeit mit Organisationen wie der West African Primate Conservation Action (WAPCA) und dem Taï Monkey Project werden im Taï Nationalpark an der Elfenbeinküste wichtige Schutzmaßnahmen umgesetzt. Ziel ist es, die Bemühungen auf den östlichen Teil des Parks zu erweitern, um gegen Bedrohungen wie Wilderei, illegalen Bergbau und Holzeinschlag vorzugehen. Der seit 1982 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählende Taï-Nationalpark ist einer der letzten großen Regenwälder Westafrikas und bietet zahlreichen bedrohten Tierarten einen Lebensraum.
Foto: Zoo Duisburg