Neue Schutzmaßnahmen in der Rheinaue Walsum
Foto: Sonja Dietl
Die Stadt Duisburg hat mit ersten konkreten Maßnahmen zum besseren Schutz der sensiblen Lebensräume in der Rheinaue Walsum begonnen. In Zusammenarbeit mit dem Deichverband Walsum werden derzeit schrittweise Weidezäune entlang der Wege errichtet, um besonders störanfällige Brut- und Rastbereiche besser vor menschlichem Einfluss zu schützen. Gestartet wurde im Süden des Schutzgebiets – in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz an der Königstraße –, der erste Zaunabschnitt reicht bis hinter den Modellflugplatz. Eine Ausweitung in nördlicher Richtung ist bis zum kommenden Jahr vorgesehen.
Begleitet wird die Maßnahme durch neue Informationstafeln, die über die geltenden Regeln innerhalb des Schutzgebiets aufklären sollen. Die Rheinaue beherbergt wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche geschützte Vogelarten wie Feldlerche, Wiesenpieper, Wachtelkönig und Grauammer. Im Winter nutzen zudem arktische Gänse die offenen Grünflächen als Rastplätze. Trotz bestehender Wegegebote kommt es laut Unterer Naturschutzbehörde immer wieder zu Störungen – etwa durch Spaziergängerinnen und Spaziergänger mit freilaufenden Hunden. Diese beeinträchtigen nachweislich sowohl die Brut als auch das Ruheverhalten der Tiere.
Mit den Zäunen sollen die Schutz- und Erhaltungsziele, wie sie im europäischen Naturschutzrecht verankert sind, künftig wirksamer umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie. „Der Schutz der Natur hat hier Vorrang vor der Freizeit- und Erholungsnutzung“, heißt es seitens der Stadt Duisburg wörtlich in der Mitteilung.
Um dennoch einen Ausgleich zwischen Naturschutz und Besucherinteressen zu schaffen, wird außerhalb der besonders sensiblen Zonen künftig eine Freilauffläche für Hunde am Rand des Schutzgebietes eingerichtet.
